Angefeuert durch Berichte eines Freundes, der im Augenblick ein Praktikum in einem Seniorenheim macht und natürlich durch meine Eltern, die sich beide den achtzigern nähern, betrachte ich das Altwerden als eine nicht lebenswürdige, vom Staat völlig mißachtete Seite. Sei still und stirb ohne das Leben der anderen zu belasten. So die Botschaft, und bis zuletzt ein Wirtschaftsgut, aus dem man reichlich Geld machen kann. Leider in den meisten Fällen jedoch ohne wirkliche Gegenleistung. Wenn Neunzigjährige die Nahrung verweigern und den Wunsch zu sterben laut aussprechen, wird das mißachtet. Wir dürfen keinen verhungern lassen, heißt es. Warum nicht, frag ich mich, das haben die Naturvölker immer schon so gemacht. Sie haben sich von ihrer Familie abgesondert, nachdem sie sich von allen verbschiedet haben, und sind bewusst dem Tod entgegen gegangen, in dem sie keine Nahrung mehr zu sich genommen haben. Was ist falsch daran, zu erkennen und zu entscheiden, wann es genug ist?
Auf meiner TodoListe ganz oben, sich darum zu kümmern, daß ich einen Weg finde, meine Entscheidung von anderen nicht durchkreuzen zu lassen.
Kommentare zu: "Alt sein ist nicht cool" (1)
Du sprichst mir aus der Seele!!
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